Mittwoch, 19. März 2014

Tag 10 Kurs PR & Öffentlichkeitsarbeit - Bergfest: PR-Mythen, Grundlagen der Pressearbeit

Mitschrift 19.03.2014

TAG 10 - BERGFEST

Besprechung der Nachmittagsaufgabe - Beschäftigung mit bereits Erlernten anhand des eigenen Projektes

Katharina: SWOT-Analyse der eigenen Person - Tipp: Macht Sinn für jeden, seine Stärken und Schwächen zu kennen.

Rosa: weg von Communicationcontrolling, da zu teuer ;) - Hat geschaut, was kommunal gefördert wird und hat an Vernetzungsgeschichte für ihr Projekt "VHS" gearbeitet - wie kann ich vorerst am teuren Controlling vorbeikommen.
Audience Building: Wie kann ich neue Zuhörer generieren? Tut fast keiner im Hochschulbereich - Rosa's Weg: Vernetzung der Hochschulen (aber geht nur vorsichtig, weil sich niemand gerne in die Karten schauen lässt - hier ist Transparenz gefragt und gutes Netzwerking im Voraus. - Rosa hat schon ein gutes Netz)
Resümee:
=> Kenne deinen Markt
=> welche Synergien lassen sich nutzen? - Win-Win-Situation herstellen.

Tipp: Kosten Sparen beim Monitoring: Nutze Google! (Alerts, Analytics, Adverts- gute Kostenkontrolle und Zielgruppenorientierung) - Vorstellung von Herrn Brockmans Kontrollsystem: "1&1 WebAnalytics"

Tipp von Herrn Brockmans: konzeptionelle IST-Analyse: Wo stehen wir, wer sind wir, wo wollen wir hin? - So haben wir später mehr Kontrolle

Rechteübertragung auf das Bild - Beispiel für Formular

Thema PR - Mythen:
anhand einer locker-lustigen Präsentation:

Fünf PR-Mythen auf dem Prüfstand: Märchen der Öffentlichkeitsarbeit






idealer PR-Tag:
Im Vordergrund:die absolute Unternehmenstransparenz
  • Social Media 
    • informiert und unterhält tausende Fans
    • Redakteure erhalten spannende Unternehmensinformationen, die sie sofort in den neuen Aufmacher einbauen.
    • Das Marketing bekommt auch 1-A-Input. 
    • Unannehmlichkeiten oder negative Schlagzeilen sind gestrichen.
PR ist sinnvoll und wichtig, aber viele Unternehmen haben den Stellenwert von PR in ihrem Geschäft noch nicht erkannt haben und setzen Öffentlichkeitsarbeit mit Werbung gleich
Deshalb hier die fünf größten Stolpersteine für PR-Experten:
 1. Mit Anzeigen klappt alles!
zweifelhafte Herangehensweise an die Pressearbeit aber teilweise korrekt, 
  • eine Anzeigenschaltung steigert die Wahrscheinlichkeit einer redaktionellen Erwähnung 
  • partnerschaftliche Miteinander von PR und Journalisten:
    Geben und Nehmen gehört für einige Medien zum Geschäft /
    (auch wenn es ggfs. gegen journalistische Regeln oder PR-Grundsätze verstößt...)
  • Tipp: keine Erwähnung in einem Medium erkaufen, sondern Aufgabe des PR-Beraters auf eine hohe Qualität seines Contents zu achten, denn: Content is King.

2. Auch schlechte PR ist gute PR – Hauptsache Presse
Nur Mythos! Wer glaubt, schlechte PR sei besser als gar keine PR, der irrt. 
  • Schäden am Image eines Unternehmens zu beseitigen ist schwierig und benötigt professionelle Öffentlichkeitsarbeit - Ansehensverlust!
  • Es bedarf langfristiger Kommunikation, um Vertrauen zu einem Unternehmen aufzubauen – jedoch nur einen Bruchteil der Zeit, um mit unprofessioneller Pressearbeit, negative Effekte zu erzielen
  • => Schäden am Image wirken sich unmittelbar auf den Unternehmenswert aus
  •  -> große Verantwortung für PRler

3. PR ist so was wie Werbung – nur kostenlos
Kein Mythos, sondern Unwissenheit, denn:
  • Medien sind verpflichtet, Werbung von redaktionellen Beiträgen strikt zu trennen. 
    • Ziel der Werbung: kurzfristig die Verkäufe zu erhöhen, 
    • Ziel der Pressearbeit: auf langfristiger Basis ein positives und konsistentes Unternehmensbild sowie ein entsprechendes Image zu transportieren und dadurch das absatzorientierte Marketing zu unterstützen. 
    • ERGO: PR und Werbung können sich gegenseitig nicht ersetzen - PR kann Werbebotschaften und -maßnahmen jedoch unterstützen, wenn die Kommunikationsstrategie darauf ausgelegt ist.
Beispiele: Tim Wiese und Targobank oder der Coca-Cola-Truck (hier ist PR und Werbung nicht zu trennen)

 4. Redaktionen müssen Pressemitteilungen vollständig veröffentlichen

Irrglaube! 
  • Der Redakteur entscheidet, ob und was für Informationen er aus einer Pressemitteilung für sein Medium verwendet – das richtet sich natürlich auch nach der individuellen Leserschaft/ Zielgruppe. 
  • Der PR-Treibendeversorgt den Redakteur bestenfalls mit interessanten – Informationen 
  • Der Journalist darf damit machen, was er will, solange er den Inhalt nicht verfälscht. 
    • Er darf sogar seinen Namen unter den guten Fachartikel einer PR-Agentur setzen.
      (Aber entspricht das dem journalistischen Ethos entspricht.
  • Geheimtipp von Herrn Brockmans: Netzwerk/ gute Beziehung zu den Redakteuren aufbauen, um die Themen so abzudrucken, wie ich sie mir vorstelle.

5. PR kurbelt den Verkauf unmittelbar an
Nicht kurzfristig, aber mittel- bzw. langfristig wird sich gute PR aber auf jeden Fall in den Verkaufszahlen niederschlagen. 
ABER: Rückverfolgung der Absatzsteigerung oft schwierig und nur schwer auf die konkrete PR-Maßnahmen zurückzuführen.
Tipp: Veröffentlichungen sind gute Nachweise der Kompetenzen eines Unternehmens, sie eignen sich für die Verwendung im Vertrieb und Marketing.
Wer unterliegt dem Standesrecht und darf nicht w4erben:
  • Anwälte
  • Steuerberater
  • Ärzte
-> hier lief es über PR - hier kann man den direkten Durchlauf der PR spüren und teilweise messen


Grundlagen der Pressearbeit - Jörg Nielsen IHK

I. Grundlagen der Pressearbeit
„Pressearbeit- das kann doch jeder, das kann der Herr Müller aus der Marketing-Abteilung noch nebenher mitmachen" - ein leider immer noch häufig gehörter Satz, wenn Unternehmen auf ihre Presse- und Öffentlichkeitsarbeit (PR) angesprochen werden. Gute Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ist jedoch absolut nichts, was „nebenher" und „aus dem Bauch heraus" betrieben werden sollte. Eine derartige Pressearbeit schadet dem Unternehmen eher als dass sie nützt. Es ist wie beim Kochen: Irgendetwas zusammenrühren kann jeder, aber wenn es schmecken und bekömmlich sein soll, erfordert das Ganze schon ein wenig Übung, Konzentration und Können
Der Pressearbeit betreibende Mensch bewegt sich in einem schwierigen Umfeld: Dem Informationsmarkt. Einem Markt, auf dem die Teilnehmer unter Reizüberflutung leiden, denn es gibt eher zu viele als zu wenige Informationen. Angesichts der Informationsflut selektieren die Menschen -bewusst oder unbewusst - recht genau, was sie hören, sehen, lesen und letztendlich auch behalten wollen.
Wenn Sie in Ihrem Unternehmen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit machen, dann sollten Sie sich einige wenige grundlegende Wahrheiten vor Augen halten, auch wenn diese ernüchternd sein mögen:
  • Eigentlich braucht niemand Ihre Informationen. Selten werden Sie eine Information zu bieten haben, die tatsächlich weltbewegend ist; meist wird der Welt nichts fehlen, wenn Ihre Information nicht gedruckt oder gesendet wird (auch wenn Sie persönlich das vielleicht anders sehen)
  • Sie sind nur ein Informant unter vielen. Die Medienschaffenden werden tagtäglich mit Meldungen überhäuft; eine wahre Nachrichtenflut überschwemmt täglich den Schreibtisch eines Redakteurs.
  • Die Medien sind Ihnen gegenüber zu nichts verpflichtet. Auch wenn Sie damit locken, dass Sie bei Veröffentlichung Ihrer Information gerne eine Anzeige schalten (was Redakteure gar nicht mögen), auch wenn Ihre Meldung wichtig und neu ist, so gilt doch: Sie wollen in die Medien, sie sind auf die Medien angewiesen, um Ihre Informationen in die Öffentlichkeit zu tragen, um ein positives und vertrauensvolles Bild und Verständnis für Ihre Aufgaben und Ziele zu schaffen. 
Brockmans: Achtung vor Bestechungszuweisungen!
 
Diese Grundsätze vor Augen lautet das Credo der PR-Arbeit: Bieten Sie nur erstklassige Informationen an, die so aufbereitet sind, dass sie wahrgenommen, aufgenommen und verstanden werden können. 
Brockmans: Kurze und präzise, prägnante Inhalte - Konzentration auf das Wesentliche! CONTENT IS KING!

Und warum sollten Sie sich diese Mühe machen? - Weil Sie Ihr Anliegen positionieren wollen, weil Sie Aufmerksamkeit bei bestimmten (Teil)öffentlichkeiten wecken wollen. Und dazu möchten Sie
  • die Mittlerfunktion und das Image („Was in der Zeitung steht ist wahr") der Medien nutzen. 
  • Durch gezielte (gute) Informationen über Ihr Unternehmen und seine Leistungen können Sie Ihre Firma positiv profilieren. 
  • Dazu warten Sie nicht passiv, bis etwas passiert, sondern Sie versuchen, Berichterstattungen zu initiieren und zu beeinflussen
    • beispielsweise durch Pressemitteilungen oder Pressekonferenzen
Pressearbeit - Die Vorbereitung
Pressearbeit will jedoch vorbereitet sein. Wieder hilft das Bild vom Koch: Der reißt auch nicht die Schränke auf und schüttet wild alles in einen Topf. Viel mehr wird er sich an einem Rezept orientieren, abwägen, welche Zutaten er braucht und wie er diese miteinander vermengt. Nicht anders funktioniert Pressearbeit: 
  • Kontakte zu den Medien wollen her gestellt und gepflegt werden (PR-Aktivitäten sollten langfristig ausgerichtet und von Dauersein),
    Beispiel für gutes Thema, über das wir immer schreiben können: Serie in Teile aufsplitten oder Newsletterserie - aber Achtung: Content ist King! Keine Werbespammails!
  • relevante Themen sollten vor der Kontaktaufnahme vorliegen (interessant, aktuell, kompetent), 
  • die Themen müssen vor der Weitergabe an die Presse ausgearbeitet werden: Lassen Sie sich Informationen aus dem Unternehmen zutragen, recherchieren Sie selber, erstellen Sie eine Faktenliste. Und schließlich: 
  • Denken Sie darüber nach, wie Sie ein Thema mediengerecht aufbereiten können und überlegen Sie, wie es „verkauft" werden soll (Hintergrundgespräch? Pressemitteilung? Anruf? Pressekonferenz? Event?).
Pressearbeit - Die Akteure
Viele Köche rühren im Brei mit herum, bis eine Meldung endlich in der Zeitung steht oder
im Radio gesendet wird: Das Unternehmen als Ganzes initiiert und liefert Themen. 
  • Der PR-Verantwortliche koordiniert und vermittelt. 
  • Die Medien interpretieren, verändern, informieren ihre Leser. 
  • Und schließlich nimmt die Öffentlichkeit die Infos auf, und liefert mitneuem Wissen neue Themen-lnputs. 
Pressearbeit - Der Presseverantwortliche
Pressearbeit in einem kleinen bis mittleren Unternehmen sollte immer nur einer machen, damit die Presse sich an diesen festen Ansprechpartner gewöhnen kann. Eine gängige Beschreibung dieses einen  PR-Verantwortlichen lautet: „Sitzt grundsätzlich zwischen allen Stühlen und hat dabei auch noch stets freundlich zu sein!" Ganz so schlimm ist es nicht, aber ein Körnchen Wahrheit steckt in dieser Aussage. Der Rest der Untemehmens-Mannschaft wird dem Presseverantwortlichen entweder sagen:
 „Pressearbeit - Wozu? Wie, wir sollen zuliefem? Macht sich doch von selber - ist doch alles total spannend und erklärt sich alleine, brauchst Du doch bloß schnell  zusammenzuschreiben! oder einfach „Sorgen Sie bitte dafür, dass diese Meldung so
abgedruckt wird! Die Medien werden denken (und manchmal auch laut sagen): „Oh Go
tt - die schon wieder? Müssen wir das bringen? Ist ja nichts Neues... In der Pressemeldung steht ja gar nichts drin...Haben wir das exklusiv? ... Hoffentlich telefonieren die nicht auch noch hinterher...".
Und bei alldem hat der PR-Mensch vor allem folgende Eigenschaften zu zeigen: freundlich, höflich, bestimmt, zuverlässig, schnell, kontinuierlich, langfristig (auch nach innen).
Kurz: Er ist der optimale Dienstleister.  
Neben der Methodenkompetenz sind weitere Eigenschaften eines guten Dienstleisters: 
  • Konfliktfähigkeit 
  • Kommunikationsstärke
  • Selbstbewusstsein / ein dickes Fell
  • weitere Softskills
Abstecher zu Softskills  - Soziale Kompetenzen im Wirtschaftsleben
Definition aus Wikipedia:
Soziale Kompetenz (englisch social skills), häufig auch Soft Skills genannt, ist die Gesamtheit individueller Einstellungen und Fähigkeiten, die dazu dienlich sind, eigene Handlungsziele mit den Einstellungen und Werten einer Gruppe zu verknüpfen und in diesem Sinne auch das Verhalten und die Einstellungen dieser Gruppe zu beeinflussen.  
Soziale Kompetenz umfasst eine Vielzahl von Fertigkeiten, die für die soziale Interaktion nützlich bzw. notwendig sind.


Somit ist soziale Kompetenz als der optimale Kompromiss zwischen Selbstverwirklichung und sozialer Verträglichkeit zu sehen.

In der Literatur werden soft skills oft eingedeutscht als „weiche“ Fähigkeiten und Fertigkeiten bezeichnet, die neben der sozialen Kompetenz im engeren Sinne auch Neigungen, Interessen und andere Persönlichkeitsmerkmale wie Belastbarkeit, Frustrationstoleranz u. ä. einschließen. „Weich“ meint dabei außerdem, dass diese Fähigkeiten und Fertigkeiten nicht mit gleicher Verlässlichkeit erfasst werden können wie die „Hard Skills“ (Fachkompetenz), etwa die (kognitive) Leistungsfähigkeit, für die zahlreiche objektive Leistungstests zur Verfügung stehen.

Allgemein zählen zur sozialen Kompetenz die folgenden Kenntnisse und Fähigkeiten:

Aufgabe: Mein Softskillsplan (SWOT-Analyse meiner Sozialen Kompetenzen) (gelb: besitze ich, rosa: möchte ich dran arbeiten und die anderen erachte ich erstmal für mich als drittrangig)

Im Umgang mit sich selbst:
  • Selbstwertgefühl
  • Selbstvertrauen
  • Urvertrauen - gilt es aber kritisch zu hinterleuchten
  • Wertschätzung
  • Selbstwirksamkeit (= eigene Erwartung, aufgrund eigener Kompetenzen gewünschte Handlungen erfolgreich selbst ausführen zu können)
  • Selbstbeobachtung
  • Eigenverantwortung
  • Selbstdisziplin
Im Umgang mit anderen:
  • Achtung
  • Hilfsbereitschaft
  • Anerkennung
  • Empathie/Perspektivenübernahme (Mitgefühl bzw. Einfühlungsvermögen)
  • Kompromissfähigkeit
  • Recht durchsetzen können
  • Menschenkenntnis
  • Kritikfähigkeit
  • Wahrnehmung
  • Toleranz
  • Respekt
  • Sprachkompetenz
  • Interkulturelle Kompetenz
  • Zivilcourage
In Bezug auf Zusammenarbeit:
  • Teamfähigkeit
  • Kooperation
  • Motivation
  • Konfliktfähigkeit
  • Kommunikationsfähigkeit
Führungsqualitäten:
  • Verantwortung
  • Fleiß
  • Flexibilität
  • Großmut (Vergebungsbereitschaft)
  • Härte
  • Konsequenz
  • Vorbildfunktion
Im Allgemeinen:
  • Emotionale Intelligenz 
    • Die eigenen Emotionen kennen
    • Emotionen beeinflussen
    • Emotionen in die Tat umsetzen
    • Empathie
    • Umgang mit Beziehungen
  • Engagement
 Kompetenz:
Wikipedia-Definition 

Linktipp zu Softskills für Professionells - Kompetenzfelder:
  • Soziale
  • Kommunikative
  • Personale
  • Umsetzungs-
  • Führungskompetenz
 
Ergo: Der PRler hat viel zu tun und keine Zeit - daher Kontakte zu Medien (gutes Netzwerk - Presseverteiler) noch viel wichtiger.

II. Anlässe für Pressearbeit

  • Wann sollte man eine Pressemitteilung herausgeben?
  • Wann eine Presse-Konferenz organisieren?
  • Was aus meinem Unternehmen ist mitteilenswert? 
  • Und wie teile ich es mit?
Antwort: Prinzipiell eignet sich eine Nachricht zur Weitergabe an die Presse, wenn sie folgende Kriterien erfüllt: 
  • Sie ist aktuell: In der Nachricht wird Bezug genommen auf Ereignisse/Menschen/Dinge, die derzeit diskutiert werden; sie handelt von etwas, das weder lange her ist noch erst in der Zukunft passiert.
  • Sie ist neu: Die Nachricht handelt von etwas, das es bislang noch nicht gab - beispielsweise neue Produkte und Verfahren.
  • Sie ist relevant / interessant. Die Nachricht baut Nähe zum Leser der Medien, die sie veröffentlichen sollen auf. Das kann eine räumliche Nähe sein („Das Investitionsvorhaben wird in Ulm Arbeitsplätze schaffen ) oder eine psychologische Nähe durch die Erwähnung von VIPs und Promis, Kurlosem, durch das Wecken von Gefühlen, den Hinweis auf einen Rekord.
  • Sie muss zuverlässig sein. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit: Die Fakten müssen wahr und überprüfbar sein.
  • Sie sollte verständlich und lesefreundlich sein: Einfacher Satzbau und treffende Wortwahl, ordentlich gegliedert, kurz und prägnant.

Zahlreiche Nachrichten, die auf Ereignissen beruhen, die sich tagtäglich in Unternehmen
ereignen, erfüllen mehrere dieser Kriterien - mögliche Anlässe:
  • Die Einführung neuer Produkte und Verfahren,
  • Investitions- und Erweiterungsvorhaben, 
  • eine Kooperation mit anderen Unternehmen/der örtlichen Schule/einem Kindergarten, 
  • geschäftliche Erfolge (Entwicklung von Umsatz und Gewinn), 
  • Umweltschutzmaßnahmen, 
  • Erfolge in der Aus- und Weiterbildung, 
  • soziale Leistungen innerhalb des Betriebes, 
  • Jubiläen, 
  • Tag der offenen Tür, 
  • Messen, 
  • Ausstellungen, 
  • Veränderungen in der Geschäftsleitung (wenn diese Personalie Außenwirkung hat),
  • Inbetriebnahme oder Schließung von Betriebsstätten, 
  • Auslandsgäste oder Besuch von Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, 
  • Sponsoring/Spenden/Öffentliches,
  • gemeinnütziges Engagement, 
  • Umfragen/Studien/Untersuchungen/Kommentare zu aktuellen Themen.
Die Auflistung zeigt: Als Unternehmer können Sie auch:
  • zu allgemeinen Fragen der Wirtschaftspolitik Stellung nehmen und diese mit Ihren eigenen betrieblichen Erfahrungen verknüpfen. 
    • Wird beispielsweise über die Einführung einer Straßengebühr diskutiert, so kannes für eine regionale Zeitung interessant sein, welche konkreten Auswirkungen das auf ein ortsansässiges Speditionsunternehmen hätte.
Wenn Sie eine veröffentlichungswürdige Nachricht (Projekte werden ja auch auf Projektwürdigkeit überprüft werden, sondern können dann nebenherlaufen) haben, bleibt nur noch eines zu entscheiden: 
Wie wollen Sie diese an die Medien herantragen?

Die gängigsten Wege sind die Pressemitteilung und die Pressekonferenz.


III. Die Pressemitteilung
Die Pressemitteilung ist die rationellste Form des Kontaktes!
Um jedoch in den Redaktionen beachtet zu werden, sollte eine Pressemitteilung bestimmte Qualitäts-Kriterien erfüllen. Denn rund 80 Presseinfos gehen pro Tag in einer durchschnittlichen Redaktion ein, 70 Prozent davon sind nach Empfinden der Redakteure „Informationsmüll". Der Spiegel hat in einer Eigen-Anzeige einmal klar gemacht, was er davon hält: Über dem Foto eines  Papierkorbes mit zerknülltem Papier stand: „Für Belangloses haben wir eine eigene Rubrik". 
Aufbau einer Pressemitteilung: 
  • Eine Pressemitteilung ist nicht chronologisch aufgebaut - die chronologische Form eignet sich eher zum Märchenerzählen: „Dann ging das kleine Mädchen in den Wald und dann kam der Wolf und dann...".
  • Eine Pressemitteilung ist auch nicht didaktisch, diese Form kann den Schulen vorbehalten bleiben.(Soll nicht belehrend sein!)
  • Sondern: Eine Pressemitteilung ordnet die Fakten nach abnehmender Wichtigkeit geordnet, das heißt, sie ist nach Relevanz des Inhaltes aufgebaut.
    Warum? Weil Redakteure kürzen - das relevante steht oben, unten kann weggekürzt werden. - also sofort auf den Punkt bringen! Headline und Subline müssen direkt ins Auge fallen!
  • Was muss in einer Pressemitteilung stehen? Bereits im ersten Absatz sollten die ,,W-Fragen' beantwortet werden: (Reihenfolge egal)
      • Wer (Unternehmen oder Person)
      • Was (Ereignis, Geschehen)
      • Wie (Ablauf)
      • Wo (Ort)
      • Wann (Zeitpunkt oder Zeitspanne)
    • Optional kann um viele andere „W" ergänzt werden: Warum/Welche Quelle/Wie viel/Wiegroß/Wohin/Für wen.
    • Das „Denken an die W's zwingt den Presseverantwortlichen, die wesentlichen Fakten zu ortieren und in seine Pressemeldung einzubauen.
Inhaltliche Qualität einer Pressemitteilung:
Eine Pressemitteilung sollte 
  • knapp, 
  • präzise, 
  • aktuell, 
  • objektiv, 
  • wertungsfrei und 
  • bunt (gut lesbar) sein
Um das zu erreichen, sollte man folgende Regeln befolgen:
  • kurze, einfache Sätze (druckreif schreiben)
  • allgemeinverständlich (keine Abkürzungen, Fachausdrücke vermeiden oder erklären sachliche Tatsachendarstellung
  • Vorsicht mit Adjektiven (Werbung)
  • Nie „wir , immer „das Unternehmen XY Namen und Zitate einbauen (ohne Herr/Frau, dafür mit Vornamen und Funktion: Geschäftsführer Wilhelm Meyer meint dazu:...)
  • über die Pressemitteilung gehört eine möglichst kurze, knackige Überschrift
  • bei längeren Pressemitteilungen fasst ein kurzer Vorspann das Wichtigste zusammen
Der äußere Rahmen einer Pressemitteilung:
Auch in Aussehen sollte eine Pressemitteilung gewisse Qualitätskriterien erfüllen:
  • Eine Pressemitteilung sollte als solche erkennbar sein (in dem zum Beispiel schlicht „Pressemitteilung" darüber steht).
  • Sie braucht einen erkennbaren Absender.
  • Für Nachfragen sollte ein Ansprechpartner mit Durchwahl angegeben sein, der dann für die Presse auch tatsächlich erreichbar (und nicht gerade auf Dienstreise) sein sollte.
  • Die Pressemitteilung sollte nach der Relevanz der Informationen in kurze Absätze gegliedert sein.
  • 1,5 oder 2-zeilig schreiben.
  • Nicht mehr als 45 Anschläge pro Zeile. 
  • Breiten Rand rechts oder links lassen
  • Wenn es geht, abrufbar auf die Homepage des Unternehmens ins Internet stellen und am Ende der Pressemitteilung kurz darauf hinweisen („Diese Informationen finden Sie auch im Internet unter....") -> hier schon mit Werbung gekoppelt ;)
Bedürfnisse der Zielgruppe bei einer Pressemitteilung: 
Was in Flensburg einen hohen Neuigkeitswert hat und auf großes Interesse stößt, interessiert kaum einen in Peru, wo vielleicht gerade ein Erdbeben getobt hat - das wiederum interessiert wahrscheinlich die Schleswiger weniger als ein Bombenanschlag auf ihren Dom. 
Das heißt:
Was einen selbst interessiert, interessiert noch lange nicht die Allgemeinheit. 
Was man selbst unheimlich spannend findet (eine neue Maschine in Unternehmen), findet „Otto Normalverbraucher" vielleicht eher langweilig. 
Bevor man eine Pressemitteilung erstellt, sollte man also die Bedürfnisse der Zielgruppe hinterfragen. So kann eine neue Maschine interessant sein, wenn dadurch das Unternehmen seine Wettbewerbsfähigkeit am Standort sichert und/oder neue Arbeitsplätze schafft.
Brockmans: Werbung/PR ist für uns erst interessant, wenn wir relevanten Bedarf haben.


IV. Die Pressekonferenz
Wenn Sie etwas Neues präsentieren wollen, das nicht auf ein oder zwei Seiten Papier verständlich erklärt werden kann (denn dann wäre es eine Pressemitteilung), dann haben Sie vielleicht einen Anlass für eine Pressekonferenz. Für eine Pressekonferenz geeignet sind Sachverhalte, die sehr kontrovers diskutiert werden, die erklärungsbedürftig sind, die gezeigt werden müssen. Allerdings darf eine Pressekonferenz nie in eine Werbeveranstaltung umfunktioniert werden und sollte die goldene Grundregel „Journalisten haben wenig Zeit beachten. Bevor Sie eine Pressekonferenz planen, denken Sie darüber nach, ob alternative Möglichkeiten, sich an die Presse zu wenden, vielleicht geeigneter sind: Pressemitteilung per Post, Fax oder E-Mail / Anruf / persönliches Gespräch / Hintergrundgespräch / Presserundgang / Redaktionsbesuch / (Exklusiv-lnterview) / Fachartikel / regelmäßiger Presseservice / Infodienste / Leserbriefe...
Ob die Form einer Pressekonferenz gewählt wird, hängt ab von:
  • Anlass: Dieser sollte bedeutsam sein und für mehrere Medien gleichzeitig von Interesse. Das Thema einer Pressekonferenz ist eines, das durch direkten Kontakt besser vermittelt werden kann. 
  • Ziel: Was soll mit der Pressekonferenz erreicht werden? Wenn Sie bei einem schwierigen Thema Nachfragen lieber vermeiden wollen, wäre eine Pressekonferenz nicht das richtige Mittel.
  • Zielgruppe: Wen wollen Sie letztendlich erreichen? Die allgemeine Öffentlichkeit? Die Konkurrenz? Die Fachpresse?
  • Zeit: Wenn Sie die Tagespresse einladen, dann sollte eine Pressekonferenz während der üblichen Redaktionszeiten möglich sein. Die beste Zeit ist meist eine Stunde zwischen 10:00 Uhr und 14:00 Uhr.
  • Teilnehmer: Haben Sie Leute, die gut sprechen können? Ist die Firmenleitung vertreten? Bitte setzen Sie drei Journalisten nicht fünf Leute der Firmenleitung gegenüber - ein guter Sprecher reicht.
  • Ort: Haben Sie einen passenden Ort für die Pressekonferenz? Wenn Ihr Betrieb weit außerhalb auf der „grünen Wiese" liegt, keine passenden Räumlichkeiten vorhanden sind und eine Betriebsbesichtigung für die Pressekonferenz irrelevant ist, bietet es sich an, in einem zentral gelegenen Hotel oder ähnlichem einen Raum zu mieten. Egal ob im Betrieb oder im Hotel:
    • Die Redner müssen von den Plätzen der Journalisten aus gut zu sehen sein, 
    • Namensschilder helfen bei der Zuordnung.
  • Einladung/Vorbereitung: Wenn Sie sicher sind, dass Sie eine Pressekonferenz organisieren möchten, 
    • dann laden Sie drei bis vier Wochen vor dem Veranstaltungstermin ein, wenn Sie auch Magazin-Journalisten ansprechen wollen. 
    • Bei Tageszeitungen (lokale Presse) reicht ein Vorlauf von sieben bis zehn Tagen. 
    • Das Anschreiben muss in übersichtlicher Form über
      • Datum, (ganz nach oben, damit Journalist direkt abgewägen kann - wenig Zeit)
      • Uhrzeit
      • Thema, 
      • Ablauf und 
      • Ort der Pressekonferenz informieren.
      • Ein Ansprechpartner für Rückfragen sollte mit seiner telefonischen Durchwahl erwähnt werden.
    • Wenn sich nur wenige Journalisten anmelden, kann es nicht schaden, ein bis zwei Tage vor der Veranstaltung in den Redaktionen telefonisch nachzufragen, ob jemand kommen wird.
Checkliste zur Vorbereitung einer Pressekonferenz
a) Inhaltliche Vorbereitungen
  • Ablaufplan erstellen und an die Beteiligten verteilen, damit jeder weiß, ob und wann er etwas zu sagen hat.
  • Eine (als solche auch erkennbare) Pressemappe erstellen. Darin finden die Journalisten 
    • ein Deckblatt mit Vor- und Zunamen und Titel der Ansprechpartner (Ansprechpartner für die Journalisten mit Telefon), 
    • einen Ablaufplan für Journalisten,
    • die Pressemeldung(en),
    • Rede(n), 
    • wenn vorhanden auch Flyer u. a. zum Thema, 
    • Fotos, 
    • Charts, 
    • Blöcke & Stifte.
  • Reden vorbereiten, abstimmen.
  • Nur für den "Notfall" folgendes vorbereiten: 
    • Fragenkatalog, 
    • Thesen, 
    • Themen, 
    • Anekdoten oder 
    • Exkurse (thematischer Abstecher/Ausflug, kurze knappe Anekdoten)
b) Äußerlicher Rahmen / Equipment
  • Namensschilder erstellen.
  • Vorbesprechung mit allen Beteiligten/an „Ablaufplan" erinnern.
  • Raum, Geräte, Bewirtung bestellen,
  • Check-up für alles vor der Veranstaltung.
  • Wie soll Pressematerial ausgelegt werden? (Auf Tischen verteilen oder persönlich aushändigen?)
  • Wann soll das Pressematerial ausgehändigt werden? (am Besten vor Beginn der Konferenz)
  • Notwendige Ausstattung vorhanden?
  • Falls gewünscht, Podium/Rednerpult mit Emblem versehen.
  • Pfeile und Türschilder anbringen, damit die Journalisten vom Eingang aus den Weg zur Pressekonferenz finden.
  • Anwesenheitsliste für die Presse erstellen (damit Sie hinterher auch wissen, welche Medien eventuell berichten werden).
Ablauf
Beachten Sie die alte Regel „Ein Vortragender darf über alles reden - nur nicht über 15 Minuten". (Redenzeit planbar machen - siehe Elevator Pitch (30 sec - 6-7 Zeilen) - etwa 200 Zeilen für 15 min Rede) Langatmige Reden schrecken ab. Je kürzer und prägnanter Sie Ihre Informationen vermitteln können, umso besser. 
Nach dem Vortrag (den Vorträgen) sollte Zeit für Nachfragen bleiben. Auch auf  Detailfragen sollen Sie vorbereitet sein - in dem die entsprechenden Experten anwesend sind oder der Sprecher sich vorab präpariert hat. Zum Ausklang kann dann noch ein kleiner Imbiss gereicht werden - das ermöglicht etwas ausführlichere persönliche Kontakte
Linktipps Pressekonferenzbeispiel
Mercedes als gutes Beispiel für integrierte Kommunikation
Atmosphäre einer Pressekonferenz


Wertigkeit von Bewegtbild - Einwurf von Dominique:
Bedeutung wächst, ist vielen aber noch nicht klar: Bilder sagen mehr als Worte

  • Unternehmensvideos / Imagefilme auf Homepage
  • Reportagen als Unternehmenspräsentation


Leseprobe von die-profilberater.de: Mit PR auf Kundenfang
Fotos, Grafiken, Checklisten & Co - Was Redakteure außer Artikelmanuskriptenmögen

Schwerpunkt auf Pressearbeit als Dienstleister - Bezug nochmal auf Softskills - Selbstreflexion:
Wie treffe ich Entscheidungen?
Wie Konfliktfähig bin ich?


Anfänge, das 3. Kapitel zusammenzufassen... naja - weit bin ich nicht gekommen ;)

Kapitel 3: Wertorientiertes Kommunikationsmanagement

Ist-Situation:
  • Noch nie...
    • gab es so viele Medien wie heute
    • wurde so viel Geld in Kommunikationsmaßnahmen ausgegeben
    • waren die Kommunikationsmaßnahmen so erfolgreich wie heute!

  • Zeit zum Überlegen gibt es kaum - Taktfrequenz wird schneller
  • Permanenter Wandel (Paralelle Reaktion und Vorbereitung auf neue Anforderungen)
=> alles Faktoren, die PR-Arbeit heute schwierig gestaltet.
=> neue Spielregeln der Kommunikationsabläufe/ neue Kommunikationskonzepte sind gefordert

Alte Sicht des Menschen als "zu verändernde Größe" - Stimulus-Response-Kommunikationsmodelle 
-> Push-Kommunikation:
  • Unternehmen "drückt" Botschaft in Zielbereiche 
  • Rollenverteilung durchgehend festgelegt:
    • Unternehmen= Sender
    • Bezugsgruppe = Empfänger

ABER: Kommunikation ist ein Prozess, der das gemeinsame Vorgehen vieler Akteure integriert und ein gegenseitiges Austauschen von Botschaften, Meinungen, Erfahrungen und Wissen fördern soll.

Internet verursacht Paradigmenwechsel im Verständnis von Management und Kommunikation
-> konsequente Logik der Vernetzung
  • Aktualität
  • Transparenz
  • Verfügbarkeit von Wissen & Verantwortlichkeit

Interaktivität im Kommunikationsmanagement 
  • Stärkung von Beziehungen 
  • Förderung von Interaktionsprozessen
  • Betroffene werden zu aktiv Beteiligten
  • Werte stehen im Mittelpunkt (Erhalt & Schaffung) - materielle und immaterielle, wie Image oder Reputation

Vorschau auf die nächsten Tage: 
weiter mit Grundlagen der Pressearbeit 
Zielsetzung bis Ende der Woche PR-Konzept theoretisch abgeschlossen zu haben.

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